Im Juli 2014 habe ich auf Facebook und Twitter gefragt:
«Was ist für euch ein Held? Wann ist man ein Held oder eine Heldin?»
Unten sind die geposteten Antworten aufgeführt, nicht korrigiert, nicht bewertet und nicht sortiert.
Diese Liste ist weiterhin offen und wird laufend aktualisiert, weitere Definitionen und Ideen sind willkommen.
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Zitate
Wer sich unbeachtet von der Öffentlichkeit und ohne eine Gegenleistung zu erwarten für andere einsetzt. #Nächstenliebe
Jemand der bereit ist, sein Leben/Geld/Gesundheit/Zeit für andere aufs Spiel resp. einzusetzen. #everydayheroes
Ein Held oder eine Heldin ist, wer etwas Wichtiges tut, was die meisten Menschen nicht tun würden.
Held/Heldin: ein etwas abgegriffenes Wort, dessen Gebrauch heutzutage − jedenfalls im deutschen Sprachraum − einen faden Nebengeschmack hat (Stichworte: Kriegshelden, Weltkriege, Nationalsozialismus!).
Ich würde eine Heldin folgendermassen umschreiben: sie vollbringt aussergewöhnliche Taten, die sie von der Masse der übrigen Menschen abhebt. Diese „Taten“ sind in der jeweiligen Kultur positiv besetzt, d.h. sie geschehen zu Gunsten der Gemeinschaft (z.B. Lotti Latrous, Schweizerin des Jahres 2005) oder haben in dieser Gesellschaft einen hohen moralischen Stellenwert (z.B. ein Leben retten, wie Ritter der Strasse).
Ein/e Held/in ist jemand der aus innerster Überzeugung etwas vollbringt, das eine Gemeinschaft oder Gruppe weiterbringt oder entwickelt, ohne das er/sie gefragt wird oder es eine Aufgabe dieses Menschen ist.
Held: Mensch, welcher die Interessen der Anderen über seine eigenen stellt und dabei umkommt #LebendeHeldenGibtEsNicht
Jemand der sein Leben riskiert, um Mitmenschen zu helfen, ist für mich ein Held.
Our hero is only ordinary / Is just a hero, a moment more than you and me. Mike Skinner/The Streets, Going trough hell
Ein Held ist, der da ist, wenn alle anderen gegangen sind.
Was heute oft als heldenhaft bezeichnet wird, entsteht aus purem Zufall. Viele Menschen würden heldenhaft reagieren, kommen aber nie in eine Situation die es erfordert.
Der Held unterscheidet sich vom allgemeinen Wohltäter in erster Linie durch das Inkaufnehmen von hohen eigenen Risiken, um gemeinnützige Taten zu verwirklichen, was diese erst als heldenhaft erscheinen lässt.
Ein Held ist Sinnbild der Unsterblichkeit. Er tut oder meist tat etwas, das ihn nie vergessen lässt. Daher sind auch Kriegshelden so wichtig: Durch das Heldentum wird verdrängt, dass Kriege sinnlos sind.
http://www.youtube.com/watch?v=TsythM9xJBU Tommy Vercetti & Glanton Gang, Requiem für Hank
Den oder die HeldIn gibt es nicht − zumindest nicht willentlich. Man wird dazu gemacht von anderen.
Der oder die HeldIn handelt normalerweise aus natürlichem Trieb, Zeit und Ort stimmen. So gesehen ist jede/r eine HeldIn − ohne es aber zuvor zu wissen. Die «Supermans» wiederum sind keine Helden − sondern superillusorische Comic-Traumgebilde.
Also, falls Du heute den Rasen gemäht hast und man Dich Helden genannt hat, würde ich die Brusthaare deswegen noch nicht kämmen…
Nach mir ist ein Held (oder eine Heldin) eine Person, die etwas riskiert für andere, ohne einen persönlichen Nutzen oder Vorteil davon «zu haben» oder nachgängig etwas dafür einzufordern.
Wer intuitiv handelt zugunsten von anderen (Mensch oder Tieren), ohne die Risiken abzuwägen; ja da meine ich, ist heldenartiges Handeln gegeben.
A person, typically a man, who is admired or idealized for courage, outstanding achievements, or noble qualities. – says the net
Wenn man einen Menschen rettet.
Winkelried, Arnold – #Held
Noch einer, etwas jünger: Meienberg, Niklaus – #Held
Es hat sich noch ein neuer Begriff breit gemacht: Helden des Alltags. Unterscheidet sich von «Held» tout court.
Wer selbstlos, beherzt und mutig die Initiative ergreift & über den eigenen Schatten springt, um zu helfen (wobei auch immer).
«Kleine» Taten mit grosser Wirkung sind für mich mindestens «Alltagshelden»-Status-würdig.
Jemand, der/die im entscheidenden Moment das Wohl anderer über das eigene stellt. Im Kleinen wie im Grossen. Irgendwie so.
Das was die (Regenbogen-)Presse als Helden feiert, ist es für mich nicht und ich ärgere mich jedes Jahr, wenn ein Sportler zum Schweizer des Jahres gekürt wird. Selbst Leute wie Dr. Beat Richner, Hannes Schmid mit ihren Kambodscha Projekten oder Toni El Suizo, dem Brückenbauer schlechthin, sind für mich bewundernswert, aber doch keine Helden (vermutlich sehen sie das selbst genauso). − Wenn ich es richtig überlege: Für mich gibt es keine lebenden Helden…
Ein Mensch, der etwas Gutes für andere tut, ohne aus der Tat einen Profit zu erwarten, dabei aber ein grosses persönliches Risiko eingeht.
Vielleicht so: Ein Mensch, der alles drangibt, um heute sein Bestes zu sein und zu tun.
Wenn Mann/Frau das tut, was alle tun wollten, sich aber niemand getraut hat und − ganz wichtig − mind. jemand es registriert.
Man könnte auch nur für sich selbst ein Held sein. Von mir aus. #Selbsteinschätzung
Was wieder die Frage aufwirft, ob Krieg Helden hervorbringen kann? „War does not determine who is right – only who is left” Bertrand Russell
Interessante Frage, weiss auch nicht so recht. Vielleicht: Helden/Heldinnen sind Menschen, welche durch ihre Taten meist unter grosser persönlicher Opferbereitschaft andere Menschen oder ganze Gesellschaften aus einer Misere befreien und/oder für andere Menschen positive Energien für eine zukünftige, nachhaltig bessere Lebensqualität entwickeln können. Die deutschen Fussballer waren zwar weltmeisterlich und haben ein ganzes Volk euphorisiert, dennoch sind das m.E. für die Gesellschaft keine Helden, da ich nicht an die Nachhaltigkeit ihres Erfolges glaube.
Helden müssen scheitern, es ist ihr Wesen. Sie fallen, auch wenn sie glauben, sie hätten das Richtige getan. (Ferdinand von Schirach, Die Würde ist antastbar, Verlag Piper, S. 113)
Helden existieren nur in der Wahrnehmung von aussen.
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