Fair & teamorientiert. «Bauart wird von einem Partner-Gremium geführt und ist ein fairer Arbeitgeber. Von allen Mitarbeitenden wird ein hohes Mass an Eigenverantwortung und Teamfähigkeit erwartet.» Das steht im Leitbild von Bauart. Für Peter Stämpfli, Mitinhaber und Delegierter des Verwaltungsrats der im Verlagswesen und in der Unternehmenskommunikation tätigen Stämpfli AG mit 350 Mitarbeitenden, hängt Fairness im Geschäftsleben davon ab, wie man aufeinander zugeht: «Es liegt am (vermeintlich) Stärkeren, auf den (vermeintlich) Schwächeren zuzugehen. Immer. Ausnahmslos.» Das heisse für ihn, jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter nicht primär «als Arbeitnehmer und als Produktionsfaktor, sondern als Mensch wahrzunehmen». Und das heisse auch, Entscheide nicht nur zu fällen, sondern auch zu erläutern. So könne Fairness entstehen: «Fairness bedeutet nicht, dass alle gleich sein müssen. Fairness heisst, dass jeder das erhält, auf das er nach eigenem Empfinden einen berechtigten Anspruch hat. Das kann mit dem Lohn zusammenhängen, mit der Mitsprache, mit dem Umgangston. Und auch mit einer gewissen Nachsicht.» Auch die Fehlerkultur gehöre dazu: Damit zu rechnen, dass Fehler passieren können – und daraus zu lernen, um gemeinsam weiterzukommen: «Fairness setzt die Einsicht voraus, dass wir alle Fehler machen. Und die Bereitschaft, Fehler des andern zu akzeptieren. Im Team also nicht nur Erfolge zu feiern, sondern auch Misserfolge und Fehler im Team, also gemeinsam, aufzufangen.»
Dies sei nicht nur innerhalb eines Unternehmens so, sondern auch gegen aussen, in der Zusammenarbeit mit Kunden und Auftraggebern: «Diese haben ein Recht darauf, von uns jene Leistungen zu erhalten, die sie in guten Treuen von uns erwarten dürfen – oder idealerweise noch mehr.» In seinem Kommunikationsunternehmen sei es nicht anders als in der Architektur, sagt Stämpfli (der auch Beirat von Bauart ist): «Was wir tun, ist heute so komplex, dass man im Alleingang nicht ans Ziel kommt. Ohne die aktive Mithilfe des Auftraggebers geht es nicht.
Ein partnerschaftliches Miteinander ist wichtig. Nichts ist unbefriedigender, als sich allein gelassen zu fühlen – sei es als Kunde, sei es als Dienstleister.» Als Kunde sei er jeweils froh, «vom Fachmann an der Hand genommen zu werden». Und er schätze es, wenn dieser sich bemühe «zu verstehen, was ich will – auch wenn ich mich vielleicht nur ungenau auszudrücken vermag». Er erwarte, von Beginn weg auch auf Gefahren, Risiken, Möglichkeiten und Alternativen hingewiesen zu werden. Als Laie sei man ja nicht in der Lage, den Gesamtprozess eines Auftrags abzuschätzen. Ein guter Partner sei aber auch ein Sparringspartner: «Einer, der dagegenhält, wenn er merkt, dass es so nicht gut herauskommt.»
«Teamorientiert» – das heisst für Stämpfli: «Jeder übernimmt im Team seine Aufgabe und ist, wenn es Probleme gibt, jederzeit bereit, für andere einzuspringen.» Auch Achtung und Respekt gehörten dazu. Offenheit und Transparenz. Sachlichkeit und Emotionalität: «Teamarbeit kann auf Dauer nur in einem fairen Umfeld funktionieren. Es ist wie im Sport: Wenn einer unfair spielt, bricht das ganze Team auseinander.» Wichtig sei auch, «auf Feinheiten zu achten»: Auch in einem Team, das während langer Zeit gut zusammenzuarbeiten scheint, könnten sich negative Gewohnheiten und Verhaltensmuster einschleichen, die sich «bei genügender Achtsamkeit gegenseitig korrigieren lassen». Das Bauen an einem guten Arbeitsklima sei eine ständige Herausforderung, sagt Stämpfli – wie in der Architektur: «Zu einem guten Gebäude muss man Sorge tragen. Es ist problematisch, es mit Elementen zu verunstalten, die einem sachlich vielleicht gerechtfertigt erscheinen, ästhetisch aber schwierig sind. Weil man so beginnt, das Gesamte zu beeinträchtigen.» Oder bezogen auf das Arbeitsklima im Betrieb: «Wenn dieses Klima so ist, dass ein Mitarbeiter am Abend mit einem guten Gefühl nach Hause geht, ist die Chance gross, dass er am nächsten Morgen auch mit einem guten Gefühl wieder zur Arbeit kommt.»