Lügner. Was Armstrong und Blocher gemeinsam haben

Eine Randnotiz

Die Berichterstattung in den Medien über Lance Armstrong hat eine Parallele zu der über Christoph Blocher. Beide geben öffentlich zu, dass sie lügen, regelmässig lügen sogar. Und keinen kümmerts wirklich. Man nimmt das hin, als wäre es so etwas wie ein Waldbrand in Australien oder das Zugsunglück in in der Schweiz, also etwas, das einfach dazugehört und vorbeigeht. Sicher, Lügen sind Teil unserer Gesellschaft, so gesehen gehören sie einfach dazu. Lügen abzumahnen, sie nicht zu tolerieren, den Lügner zu entlarven und ihn in die Pflicht zu nehmen, gehört aber in einer Gesellschaft wie der unseren auch dazu. Doch bei Armstrong wie bei Blocher wird berichtet und zur Tagesordnung übergegangen. Ihr Fehlverhalten belebt die Zeitungsspalten und die Fernsehnachrichten, sie sorgen medial für attraktive, kurzfristige Aufregung. Das Lügen wird im schlimmsten Fall zum Kavaliersdelikt, zu etwas, was ja doch gar nicht so schlimm und die Aufregung nicht wert ist. Das führt dazu, dass, gerade in Sport und Politik, andere zum Lügen ermutigt werden. Doping als „etwas, was dazu gehört“, das machen die andern ja auch, wie Lance Armstrong zur Entschuldigung sagte. Und Christoph Blocher wird kaum je von einem Journalisten gefragt, ob das, was er jetzt gerade sagt, auch wirklich stimmt, oder nun wieder gelogen sei.

Indem die Medienvertreter die gesellschaftliche Tragweite verschleiern, stützen sie die Lügner – und werden damit zu Mitlügnern.

Über pstaempfli

Unternehmer mit besonderem Interesse für Unternehmenskultur und Unternehmens- und Verbandskommunikation. Mitinhaber von Stämpfli Gruppe Bern: Auch bei Fokus Bern zu finden:
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